TIPPS FÜR ANSCHREIBEN UND LEBENSLAUF
15 Minuten
07.06.2024
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Anschreiben
Das Anschreiben ist Ihre Chance, den Arbeitgeber von Anfang an zu begeistern. Denn während die Form vorgegeben ist, können Sie den Inhalt relativ frei wählen und Aspekte betonen, die im Lebenslauf keinen Platz haben. Zeigen Sie hier Ihre Persönlichkeit.
Elemente, die Ihr Anschreiben enthalten sollte:
- Ihre Anschrift
- Die des Empfängers
- Das Datum
- Der Betreff
- Der eigentliche Inhalt
- Eine Grussformel
- Ihre Anlagen
Zwar sind alle Teile für sich wichtig, neben dem eigentlichen Inhalt aber auch selbsterklärend. Deshalb konzentrieren wir uns hier darauf:
- Anrede: Versuchen Sie immer den Namen des Ansprechpartners herauszufinden. Manchmal steht er in der Stellenausschreibung, manchmal auf der Website des Unternehmens und manchmal hilft es, den Personalverantwortlichen der Firma auf LinkedIn zu suchen oder anzurufen.
- Die Einleitung: Hier gilt es das Interesse zu wecken, weshalb der erste Satz Neugier wecken muss. Sie können z. B. mit einem interessanten Fakt zu sich, der Bezug zum Unternehmen und der Stelle hat, oder Ihrer Motivation einsteigen. Das Einzige, das Sie vermeiden sollten, sind Floskeln wie: «Hiermit bewerbe ich mich…»
- Hauptteil: Als nächstes geht es darum, die eigenen Fähigkeiten zu betonen, ohne den Inhalt des Lebenslaufs vorwegzunehmen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Motivation, Softskills oder erwähnenswerte Erfolge mit Bezug zu der neuen Stelle.
- Unternehmensbezug: Stellen Sie einen Bezug zwischen Ihren Fähigkeiten und dem Unternehmen her. Sie können z. B. erwähnen, wie Sie dem Unternehmen bei aktuellen Herausforderungen helfen können. Kurz gesagt, geht es darum, den eigenen Mehrwert für das Unternehmen zu betonen.
- Schluss: Ähnlich wie der erste Satz neugierig machen muss, muss der letzte im Gedächtnis bleiben – tausendfach gelesene Floskeln schaden hier ebenfalls. Falls in der Stellenanzeige um eine Gehaltsvorstellung oder das frühestmögliche Eintrittsdatum gebeten wird, geben Sie diese Information auch hier an.
Lebenslauf
Nachdem Sie im Anschreiben mit Ihrer Persönlichkeit glänzen konnten, müssen Sie im Lebenslauf mit Qualifikationen und Erfahrungen überzeugen. Der Lebenslauf gibt einen Überblick über Ihre berufliche Laufbahn und Qualifikationen. Pflichtangaben sind:
- Persönliche Daten: Hier reichen Name, Anschrift und Kontaktdaten. Auf Familienstand, Geburtstag etc. können Sie gerne verzichten.
- Beruflicher Werdegang: Das Herzstück eines Lebenslaufs. Es muss jede Station mit der Stellenbezeichnung, dem Unternehmen, Arbeitsort und monatsgenauem Start- und Endzeitpunkt angegeben werden. Dazu sollten Sie den Aufgabenbereich beschreiben. Sie können den jeweiligen Umfang passend auf die Stelle, auf die Sie sich bewerben, zuschneiden, um den Lebenslauf nicht zu lang werden zu lassen.
- Bildungsweg: Hier geben Sie Ihren schulischen und beruflichen Bildungsweg sowie evtl. das Studium inkl. den Abschlussnoten an. Statt einem Arbeitgeber nennen Sie den Namen und Ort der Schule bzw. Hochschule.
- Relevante Kenntnisse: Falls Sie zusätzliche Kenntnisse haben, die sich nicht aus dem beruflichen Werdegang oder dem Bildungsweg ergeben, nennen Sie diese hier. Darunter fallen auch Sprachkenntnisse und z. B. IT-Kenntnisse. Wichtig ist, dass sie zur angestrebten Stelle passen.
- Bewerbungsfoto: Ist nicht mehr zwingend, kann aber helfen. Falls Sie sich dafür entscheiden, sollte es ein professionelles Foto sein und zur Stelle passen.
- Weitere Interessen und Hobbys: Auch diese können Bonuspunkte bringen und z. B. Softskills unterstreichen. Geben Sie aber besser keine gefährlichen Hobbys an, bei denen häufige Unfälle zu erwarten sind.
Daneben könne Sie noch weitere Angaben machen, wie z. B.:
Der Lebenslauf sollte immer strukturiert und gut zu überfliegen bzw. zu lesen sein. Nehmen Sie wirklich nur jene Informationen auf, die für die Stelle relevant sind. Andernfalls kann es gerade Menschen, die schon mehrere Jahrzehnte im Berufsleben stehen, passieren, dass der Lebenslauf zu lang wird.
Darf der Lebenslauf nur eine Seite haben?
Wie bereits erwähnt, ist das eine der grossen Streitfragen, wenn es um das Thema Bewerbung geht.
Das sagen unsere Experten:
-
‘«In der heutigen Zeit und Generation sollte ein Lebenslauf meiner Meinung nach nur eine Seite haben. Eine kurze, prägnante und auf den Punkt gebrachte Form ist leserfreundlich und kann zum Vorteil des Bewerbenden interpretiert werden. Denen, die bereits mehr wertvolle Erfahrungen an unterschiedlichen Stationen gesammelt haben, empfehle ich den Lebenslauf auf maximal zwei Seiten zu komprimieren.»
Dominik Meier, Branch Manager Adecco Hotel & Catering -
Aus meiner Sicht zählt beim Lebenslauf dasselbe wie bei einem persönlichen Treffen – der erste Eindruck. Ich mag es übersichtlich, mit Farben und Piktogrammen. So finde ich mich sofort zurecht und erkenne, was die Bewerbenden für Fähigkeiten haben. Die Anzahl der Seiten ist für mich sekundär. Anstelle von einem Anschreiben bevorzuge ich aber ein Bewerbungsvideo. Wobei es auf die Stelle ankommt, ob überhaupt eines der beiden nötig ist.»
Carla Zotter, Consultant Adecco Biel / Bienne Industrial -
«Den perfekten Lebenslauf gibt es nicht. Je nach Anzahl der Erfahrungen macht es Sinn, ihn auf mehr als einer Seite aufzubereiten. Denn unter Umständen ist eine Seite viel zu überladen und nicht mehr übersichtlich. Ich würde aber unter keinen Umständen einen Lebenslauf mit mehr als zwei Seiten einreichen.
Lora Odoni, Area Manager Adecco Zürich Office & Administration
Fazit: Wie lang der Lebenslauf tatsächlich sein sollte, variiert je nach Werdegang und je nachdem, wen Sie fragen. Er sollte aber zwei Seiten keinesfalls überschreiten.
Häufige Fehler
Der häufigste Fehler und auch der, der einen am ehesten disqualifiziert, sind offensichtliche «Standardbewerbungen», die an hunderte Unternehmen gesendet werden und weder Bezug zur Firma noch der ausgeschriebenen Stelle haben.
Hand in Hand damit geht der «Information Dump» im Lebenslauf. Anstatt nur die, für die jeweilige Stelle, relevanten Informationen wird jede Station umfangreich beschrieben. Dieser Fehler entsteht oft aus der positiven Motivation, so viele Informationen wie möglich geben zu wollen. In der Realität überträgt sie die Aufgabe des Filterns aber auf das Unternehmen – beweisen Sie Mut zur Lücke!
Der Klassiker sind Schreibfehler. Vermeiden Sie diese auf jeden Fall. Denn egal wie passend Sie für eine Stelle sind und egal, wie gut die Bewerbung ist, Schreibfehler mindern einen ansonsten perfekten Eindruck erheblich. Falls Sie anfällig dafür sind, verlassen Sie sich nicht auf Rechtschreibprogramme, sondern bitten Sie im Zweifelsfall lieber ein Familienmitglied oder einen Freund, Ihre Unterlagen zu lesen.
Fazit
Eine überzeugende Bewerbung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Jobsuche. Sie zeigt dem Unternehmen, wer Sie sind, was Sie für das Unternehmen leisten können und überzeugt im besten Fall noch mit einem Spritzer Persönlichkeit.
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